Helfende Hände im Hoffnungshaus.

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Hoffnungshäuser

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Mit ihrem Einsatz im Rahmen eines Freiwilligendienstes und eines Praxissemesters im Hoffnungshaus in Leonberg (Baden-Württemberg) haben Natascha, Nancy und Annika an ganz unterschiedlichen Stellen dafür gesorgt, dass Fremde zu Freunden wurden und einen guten Platz in der Gesellschaft ?nden. Nun erzählen sie von ihrer Zeit im Hoffnungshaus.

Wie seid ihr auf das Hoffnungshaus aufmerksam geworden?

Annika, 22 Jahre*, aus Kaufungen: Ich habe durch eine Stellenausschreibung an der CVJM-Hochschule in Kassel vom Hoffnungshaus erfahren. Die vielfältigen Möglichkeiten haben mich angesprochen. Deshalb bin ich gerne für mein Praxissemester nach Leonberg gekommen.

Nancy, 23 Jahre*, aus Vallenar (Chile): Ich kenne die Leiter der Hoffnungshäuser, Angelika und Thomas Röhm, noch aus ihrer Zeit in Chile. Sie haben dort über zehn Jahre gelebt und gearbeitet. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland hatten wir immer noch regelmäßig Kontakt. Da haben sie gefragt, ob ich nicht Lust hätte, ins Hoffnungshaus zu kommen. Und da habe ich mich spontan entschieden, für einen Internationalen Jugendfreiwilligendienst (IFJD) nach Leonberg zu kommen.

Natascha, 19 Jahre*, aus Leimen: Das Hoffnungshaus war gleich das erste Angebot auf der Webseite der GVS, dem Trägerverein meines Freiwilligendienstes. Da habe ich sofort gedacht: Cool, das will ich machen!

„Ich habe die Geflüchteten nicht als Hilfsbedürftige wahrgenommen, sondern als Freunde.“ – Annika, ehemalige Semesterpraktikantin

Natascha, Nancy und Annika (v.l.n.r.) haben im Rahmen ihres Freiwilligendienstes gemeinsam Zeit im Hoffnungshaus Leonberg verbracht.

Haben sich eure Erwartungen erfüllt?

Annika: Mein Wunsch, Menschen mit einer anderen Kultur, Lebensweise und Religion kennenzulernen, ist komplett in Er-füllung gegangen. Es war schön, Anteil am Leben meiner Mitbewohner aus verschiedenen Ländern zu nehmen und neue Perspektiven zu bekommen. Ich habe die Geflüchteten nicht als Hilfsbedürftige wahrgenommen, sondern als Freunde.

Nancy: Ein wenig Respekt hatte ich an-fangs schon, denn ich war zum ersten Mal so weit weg von meiner Familie. Aber die Bedenken sind schnell verflogen. Schließlich lebt es sich im Hoffnungshaus ja selbst wie in einer großen und bunten Familie.

Natascha: Ich bin eigentlich ohne spezielle Erwartungen gekommen. Mir war es vor allem wichtig, Freundschaften zu knüpfen, tiefgründige Gespräche zu führen und zu helfen, wo ich konnte. Damit wollte ich auch herausfinden, ob ein Beruf im sozialen Bereich für mich in Frage kommen könnte.

Wie habt ihr eure Arbeit im Hoffnungshaus erlebt?

Annika: Total positiv. Ich habe einiges von dem, was ich im Studium in der Theorie gelernt habe, in die Praxis umsetzen können. Vor allem habe ich Einblicke in die Abläufe der Sozialarbeit, Verfahrensbegleitung und Arbeitsmarktintegration für Geflüchtete bekommen. Viele Schicksale haben mich bewegt und ich konnte meinen Teil dazu beitragen, dass Menschen neue Hoffnung schöpfen. Die Arbeit im Hoffnungshaus war sehr lebensnah. Ich finde es toll, dass es das Programm gibt.

Nancy: Ich hatte nicht nur die Möglichkeit, mich für Menschen einzusetzen, sondern auch selbst eine neue Sprache und Kultur kennenzulernen. Die Arbeit hat mir viel Spaß gemacht!

Natascha: Es gab immer wieder neue und spannende Aufgaben im Hoffnungshaus zu erledigen. Ich habe das als Chance gesehen, Dinge mutig anzupacken. Ich habe schon oft gemerkt, wie viel ich eigentlich kann, wenn ich mir etwas zutraue. Besonders gut fand ich, dass Hoffnung und Zukunft im Fokus stehen, nicht die Vergangenheit. Im Hoffnungshaus habt ihr in einer WG für junge Frauen zusammengelebt.

„Im Hoffnungshaus stehen Hoffnung und Zukunft im Fokus, nicht die Vergangenheit.“ – Natascha, ehemalige Bundesfreiwilligendienstleistende im Hoffnungshaus Leonberg

Natascha bastelt mit Kindern aus dem Hoffnungshaus Leonberg.

Wie war das für euch?

Annika: Ich habe mich sehr wohl gefühlt. Das Schöne war, dass man im Alltag aufeinander angewiesen war und in einer WG einfach intensivere Freundschaften entstehen. Da wir international besetzt waren, ist die Kommunikationsweise am Anfang ab und zu eine Herausforderung für mich gewesen. Wir Deutschen neigen ja dazu, Dinge sehr direkt anzusprechen. Da musste ich lernen, zurückhaltender und geduldiger zu sein.

Nancy: Das war eine tolle Erfahrung. Wir haben uns gegenseitig geholfen, miteinander gelacht und waren auch zusammen traurig, wenn jemand krank war oder es einer von uns mal nicht so gut ging.

Natascha: Im Kern ging es darum, dass wir alle Mädels waren, egal aus welcher Kultur wir kommen. Wir haben oft die gleichen Gedanken gehabt und uns auch prima ergänzt. Das spürte man in unserer WG und das machte sie zu so einem besonderen Ort für mich.

*Stand: Februar 2018

Annika kümmert sich gerade um administrative Aufgaben im Hoffnungshaus.

„Schließlich lebt es sich im Hoffnungshaus ja selbst wie in einer großen und bunten Familie.“ – Nancy aus Chile, hat ihren internationalen Jugendfreiwilligendienst im Hoffnungshaus gemacht.

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