Jahresrückblick 2020: So wirkt Hoffnung.

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Allgemein

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Hier ist von den vielen positiven Veränderungen zu lesen, die wir 2020 gemeinsam realisieren konnten. Die Hoffnungsträger sagen von Herzen danke! Du bist ein Hoffnungsträger!

Das Jahr 2020 hat Menschen weltweit vor große Herausforderungen gestellt. Es hat jeden auf unterschiedliche Weise mit Verzicht, Existenznöten und Unsicherheiten konfrontiert.

Die Menschen, die durch die Hoffnungsträger-Programme im In- und Ausland unterstützt werden kennen diese Bedrohungen bereits. Deshalb danken wir allen, die trotz oder gerade wegen der Krise nicht weggeschaut haben, sondern mit ihrer Spende, ihrer Empathie und ihrem Ehrenamt aktiv Nächstenliebe gelebt haben. Denn Liebe schenkt Hoffnung, und Hoffnung macht den Unterschied.

In diesem Beitrag erwarten dich:
  1. Nationale Programme: Hoffnungshäuser Deutschland
  2. Internationale Programme: Patenkind-Programm international
  3. Internationale Programme: Chicken Farming in Asien
  4. Internationale Programme: Nähschulen in Afrika
  5. Internationale Programme: Resozialisierung und Versöhnung in Kolumbien

NATIONALE PROGRAMME

1. HOFFNUNGSHÄUSER: DAMIT INTEGRATION IN DEUTSCHLAND GELINGT.

  • Insgesamt 15 eröffnete Häuser an 6 Standorten: Bad Liebenzell, Esslingen, Leonberg, Schwäbisch Gmünd, Sinsheim, Straubenhardt.
  • Bewohneranzahl insgesamt: 397

Davon neue Standorte seit 2020:

  • Hoffnungshäuser Schwäbisch Gmünd (4 Häuser)
  • Hoffnungshäuser Straubenhardt (2 Häuser)

Plan neuer Standorte in 2021:

  • Hoffnungsort Calw (4 Häuser; Eröffnung, Baubeginn bereits 2020)
  • Hoffnungshäuser Konstanz-Petershausen (4 Häuser; Eröffnung, Baubeginn bereits 2020)
  • Hoffnungshäuser Konstanz-Wollmatingen (2 Häuser)
  • Hoffnungshäuser Nagold (2 Häuser)

Geplant bis Ende 2021:

  • 10 Standorte mit insgesamt
  • 27 Häusern und 180 Wohnungen

Nach Jahren der Vorbereitungen war es im Oktober 2020 endlich so weit: Die Hoffnungshäuser in Schwäbisch Gmünd sind fertig und einzugsbereit. Auch wenn die offizielle Eröffnungsfeier aufgrund von Corona verschoben werden musste, findet das gemeinschaftliche Hoffnungshaus-Leben schon statt: Gastfreundschaft an der Haustür, Wertschätzung und Begegnung mit Abstand. Standortleiter sind Denise und Martin Schechinger (Foto).

Nicole*, Bewohnerin in einem unserer Hoffnungshäuser: „Wenn ich dringend Hilfe bräuchte – meine Freundinnen aus Afghanistan und Syrien wären sofort zur Stelle.”

 

Najib*, Bewohner in einem unserer Hoffnungshäuser: „Wir wohnen als Familie im Hoffnungshaus – nicht nur wegen der Hilfe, sondern weil es für uns Heimat ist.”

Internationale Programme

2. PATENSCHAFTEN: FÜR KINDER VON GEFANGENEN.

  • Insgesamt 1.100 Kinder haben 2020 durch das Hoffnungsträger Patenkind-Programm in Kambodscha, Kolumbien, Sambia und Indien in lebenswichtigen Bereichen Unterstützung erhalten: Lebensmittelpakete, Schulbildung, medizinische Versorgung und soziale Fürsorge
  • Kinder, Eltern und Erziehungsberechtigte, die in den Bereichen Hygiene und Sicherheitsvorkehrungen Schulungen erhalten haben: 455

Jerome* (10 Jahre, Foto) und sein zwei Jahre älterer Bruder wohnen gemeinsam mit ihrer Mutter Abiba* bei den Großeltern, die sich maßgeblich um die beiden Jungs kümmern. Denn die zweifache Mama war völlig verzweifelt, als ihr Ehemann und der Vater ihrer Kinder ins Gefängnis kam. Sie fühlte sich alleingelassen und spürte die Ausgrenzung im nächsten Umfeld. „Ich habe Halt und Unterstützung in meiner Nachbarschaft gesucht, aber nicht gefunden. Ich merkte, wie die Leute hinterrücks schlecht über uns redeten. Das brach mir das Herz. Ich wusste nicht, wohin mit uns.”

2017 machten Sozialarbeitende von Prison Fellowship Sambia die in Not geratene Familie ausfindig und nahmen sie in das Hoffnungsträger Patenkind-Programm auf.

Seit Beginn der Patenschaft haben Jerome und dessen Bruder Lebensmittelversorgung erhalten, finanzielle Unterstützung für die Schulgebühren sowie Schulmaterialien. Außerdem konnten sie an kindgerechten Veranstaltungen teilnehmen, die sie in Hygiene- und Sicherheitsfragen geschult und mit anderen Kindern und Familien zusammengebracht haben. Es gibt sportliche Aktivitäten und es können Briefe an die Paten geschrieben werden. Seit dem Corona-Jahr 2020 finden die Events mit Sicherheitsabständen statt.

Die Unterstützung durch das Programm ermöglicht auch, dass Mutter und Kinder so oft wie möglich Kontakt zu ihrem Ehemann und Vater im Gefängnis haben können: durch Briefe, Telefonate und teilweise auch Besuche.

Vater Yero sagt: „Wenn ich meine Familie sehe, bin ich mir der Liebe und Freude gewiss, die mich erwartet, wenn ich nach Hause kommen werde. Ich kann Gott nur danken, dass es ein solches Programm gibt.”

Ich konnte unser Glück nicht fassen. Ich wusste nicht, dass es überhaupt ein Hilfsprogramm gibt, das sich an Familien wie uns richtet … Familien von Gefangenen, sagt Mutter Abiba.

3. CHICKEN FARMING: HÜHNERAUFZUCHT IN KAMBODSCHA.

  • Familien, die 2020 mit der Hühneraufzucht begonnen haben: 35

Diese 35 Familien haben:

  • die Grundausstattung mit Hühnern und Materialien erhalten
  • Schulungen absolviert
  • weitere Unterstützung bei der Hühneraufzucht erhalten

 

  • Weitere 36 Familien wurden erfolgreich für die Programmteilnahme quali?ziert, um ab 2021 mit der Aufzucht beginnen zu können
  • Familien insgesamt, die seit Programmstart 2018 ein Starterkit für eine Hühneraufzucht erhalten haben: 79

Mein Name ist Tay*und ich bin 68 Jahre alt. Ich lebe mit meinem Enkelkind Aki* und meiner Mutter in der Provinz Takeo. Mein Sohn wurde aus dem Gefängnis entlassen, ist aber aktuell nicht in der Lage zu arbeiten.

Ich habe schon zuvor einige wenige Hühner aufgezogen. Aber ich hatte kein Geld und keine Mittel für eine richtige Aufzucht. Zum Glück habe ich Unterstützung für die Gründung eines Kleinunter-nehmens von Prison Fellowship Kambodscha und Hoffnungsträger erhalten. Dadurch habe ich 41 Hühner, zwei Säcke Futter, vier Tränken, vier Futterspender und Tiermedizin bekommen. Außerdem beraten mich die Mit-arbeitenden und zeigen mir, was ich bei der Aufzucht besser machen kann.

Es ist sehr spannend zu sehen, wie meine Hühner größer und größer werden. Ich habe bereits einige Hühner auf dem Markt verkauft und davon Dinge für das tägliche Leben erwerben können und einen Teil des Schulgeldes für meinen Enkel Aki bezahlt. Den Rest der Hühner behalte ich wegen der Eier, um so weitere Hühner zu züchten. Ich gebe mein Bestes, weil ich meiner Familie helfen möchte und um meinem Enkel eine bessere Zukunft bieten zu können.

Danke an das Programm und an die Spender für eure Unterstützung!

4. NÄHSCHULEN: PERSPEKTIVEN FÜR ERWACHSENE IN SAMBIA.

  • Die drei aktuell laufenden Kurse mit etwa 60 verfügbaren Ausbildungsplätzen und drei Ausbildungsleiterinnen und -leitern wurden 2020 aufgrund von Corona in sechs Kurse mit kleinerer Gruppengröße unterteilt
    Absolventen in 2020: 68 (50 Frauen, 18 Männer)
  • Von den Programm-Spenden 2020 können unter anderem folgende Unterrichtsmaterialien und Kosten gedeckt werden:
  • zwei Jahresgehälter für
  • zwei Ausbildungsleiter/innen
  • 86 neue Nähmaschinen (70 manuelle, 16 elektrische) für Auszubildende und Absolventen
  • Nebenkosten für die Räumlichkeiten (Strom, Wasser)
  • Selbstständige Absolventen seit 2016: 20 Absolventen wurden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit mit einer Nähmaschine und einem „Start-up“-Kapital unterstützt

Mara* (27 Jahre) ist die Tochter eines Gefangenen. Ihr Vater war drei Jahre im Gefängnis. Aktuell nutzt sie die Chance, die Nähschule zu besuchen und eine Aus-bildung zu bekommen. Und auch ihr Vater hat die Ausbildung noch während der Haft gemacht. Zusammen wollen sie sich bald mit dem Nähen von Kleidung selbstständig machen.

Ich liebe es, Kleider zu nähen, sagt die junge Mutter von zwei Kindern.

 

5. RESOZIALISIERUNG UND VERSÖHNUNG: MEHR FRIEDEN IN KOLUMBIEN.

In den kolumbianischen Dörfern in Palafitos (am Wasser gebaut) haben die Einheimischen besonders stark unter dem Bürgerkrieg gelitten. Sie wurden vertrieben, misshandelt, ermordet. Den Familien ist Schlimmes widerfahren. Heute stehen die übrigen Bewohnende, größtenteils Alte und Kinder, mittellos und traumatisiert vor dem Nichts, vom Staat alleingelassen. Mit dem Programm „Dörfer der Versöhnung” werden die Kinder und Erwachsenen unterstützt, um eine bessere Zukunft für ihre Generation aufbauen zu können.

Unterstützung 2020:

  • Die in den Dörfern stattfindenden Bauprojekte für das Entstehen von Schulgebäuden und Sanitäranlagen, die zuvor nicht vorhanden waren, mussten Corona bedingt pausiert werden. Sie werden fortgesetzt, sobald dies wieder möglich ist.
  • Mit Abstandsregeln konnten die Workshops „Täter und Opfer im Gespräch“ durchgeführt werden, die das Aufarbeiten der Geschehnisse zum Ziel haben, damit Versöhnung und Wiederherstellung bei den Betroffenen stattfinden kann.
  • Von einem Trauma betroffene Opfer haben psychologische Begleitung durch eine Psychologin erhalten.
  • Die Bewohnende wurden nach einem Wirbelsturm mit einer Notversorgung unterstützt und haben Lebensmittelpakete erhalten.

STARK MIT DEINER SPENDE.

Hilf konkret mit deinem Beitrag für:

1. Hoffnungshäuser: Integration in Deutschland.

Ein Spende ab 50 Euro Lernmaterialien und digitale Endgeräte für Online-Sprachkurse.

2. Chicken Farming: Hühneraufzucht für Familien in Asien.

200 Euro finanzieren ein Hühneraufzucht-Starterkit inkl. Schulungen.

3. Nähschulen: Bildung für Erwachsene in Afrika.

120 Euro ermöglichen die Anschaffung einer Nähmaschine.

Die Spende setzen wir für den von dir angegebenen Zweck ein oder dort, wo es am nötigsten ist.

*Namen geändert.

SPENDEN

Reise in die Ukraine.

HOFFNUNG FÜR DIE UKRAINE.

Spenden-Report: Nähschulen Afrika Jan-Juni 2021